Am Donnerstag, den 9. Februar rieb sich wohl jeder die Augen, der am Vormittag durch das Schulhaus der Ostschule lief. Keine Kinder, kein Gekicher, nichts war zu hören oder zu sehen! Stille im ganzen Schulhaus! Wo waren nur alle hin?

Am Morgen hatten sich alle Klassen, verteilt auf 4 Reisebusse auf den Weg nach Ulm zum Alten Theater gemacht. Dort wurde exklusiv für die Ostschüler das Stück „Der Froschkönig“ aufgeführt. Schon beim Betreten des Raumes gab es neugierige Blicke: eine schlichte Bühne in schwarz-weiß gehalten und eine Leiter mit Sitz obendrauf (der Thron des Königs, wie man später sehen konnte) waren zu sehen. Das Stück nahm dann vom ersten Augenblick an alle gefangen. In den darauffolgenden 80 Minuten wurde vor allem viel gelacht, andächtig schönem Gesang gelauscht und über die Kunst der Schauspieler gestaunt, mit wenig doch so viel darzustellen. Besonders die kecke Prinzessin, die so gar nicht prinzessinnenhaft auftrat und die übereifrige Dienerin Gunilla sorgten für großartige Unterhaltung! Und wer das Märchen kannte, merkte doch so einige Unterschiede zum Original: Heinrich als König von nebenan, der seinen Prinzen so vermisste; der König, der so ein Ekelpaket war, dass er sich selber nicht leiden konnte; und dann das Ende, bei dem die Prinzessin ganz frei und selbstständig über ihren Verbleib entschied… Ja, und der Frosch? Der wurde tatsächlich geküsst, auch wenn das im Original gar nicht vorkommt, und in einen Prinzen verwandelt.

So waren hier keine alten Zeiten, in denen das Wünschen noch geholfen hatte, zu sehen gewesen,  sondern neue Zeiten, in denen Kinder schneller als gewollt erwachsen werden und Väter, die am Ende doch ein weiches Herz beweisen!

Vielen Dank an den Freundeskreis für die großzügige Unterstützung dieser Veranstaltung! Für viele Kinder war es bestimmt das erste Mal in einem Theater und die leuchtenden Augen am Ende bewiesen wie wichtig die Kultur doch ist!